Patricia Weil - Friends of Friends / Freunde von Freunden (FvF)

Patricia Weil

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In direkter Nähe zum Volkspark Friedrichshain ist Patricia Weil zu Hause. Sie betreibt ihre eigene Agentur Wilde Bookings, die sich um die Buchung, Organisation und Positionierung von Liveacts und DJ’s kümmert, unter anderen GusGus, M.A.N.D.Y, MIA und Thomas Schumacher. Primär wichtig ist ihr bei der Präsentation ihrer Künstler ein authentischer Auftritt. Das betrifft vor allem die ausgewählten Locations und das Publikum.
Wer noch nicht auf dem Coachella Festival in Kalifornien, dem Fabric in London, dem Womb in Tokyo oder dem Zouk in Singapur zu Gast war, sollte das ihrer Meinung nach schnellstens nachholen.

Warum Berlin und diese Wohnung im Speziellen?
Mittlerweile wohnen fast alle meine Freunde und auch die Künstler, die ich vetrete, in Berlin. Ich habe hier mein Büro und fühle mich hier zu Hause. Meine Wohnung liegt im Herzen von Berlin, direkt am Park.
Woher kommst du ursprünglich?
Ich bin in Hilden bei Düsseldorf geboren und habe zehn Jahre in Frankfurt am Main gelebt.

Was bedeutet für Dich Berlin?
Ein schöner Zwischenstop auf meiner Reise durchs Leben!

Warum Booking? Wie bist du dazu gekommen diese Agentur zu gründen?
Ich liebe elektronische Musik eigentlich schon seit ende der 80er. Damals ging es mit “We call it Acid” bei uns los. Ab da hat es mich nicht mehr losgelassen. Ich bin viel mit DJ’s durch die Welt gereist und habe viele Clubs und deren Promoter kennengelernt.
Als Philipp und Patrick von M.A.N.D.Y. mich dann 2002 gefragt haben, ob ich Ihnen helfen möchte, war es für mich, neben der Schauspielerei, eher ein Hobby mit dem ich bisschen Geld verdient habe. Die Agentur hat sich dann im Laufe der Jahre durch den Erfolg der Künstler und viel Arbeit aufgebaut.

Welche Stadt wäre für Dich neben Berlin interessant?
New York & Los Angeles – aber ich bin eigentlich nicht der typische Stadtmensch – ich könnte mir auch vorstellen, mit den richtigen Leuten, weit entfernt von einer Großstadt zu wohnen.

Dein perfektes Festival-Lineup?
Das Melt Festival Line-up fand ich dieses Jahr nahezu perfekt. Ich habe alle drei Tage von Anfang bis Ende dort verbracht und vollends genossen.

Du planst einen Abend mit Deinen besten Freunden. Wo geht ihr hin, wie ist der Plan?
Wenn es einer der seltenen Mädchenabende ist, bei dem wir es richtig krachen lassen, gehen wir meist erst ins Borchardts oder Grill Royal, danach in den Club der Visionäre, dann ins Watergate, später in die Panorama Bar und zum Abschluss in die Bar 25.

Dein Lieblingsplatz in Berlin?
Ich liebe es in der Bar 25 unter der Woche abends zu Essen, oder am Wochenende mit dem Fahrrad an den Wann- oder Schlachtensee zu fahren. Außerdem liebe ich das Café Schönbrunn bei mir im Volkspark Friedrichshain.

Dein Lieblingsmöbelstück in der Wohnung?
Mein Bett.

Gibt es einen Bezug oder bestimmte Stories zu Deinen Möbelstücken oder Deinem Einrichtungsstil? Sammelst Du Sachen, die Dir gefallen, wenn Du auf Reisen bist?
Also einen Einrichtungsstil gibt es bei mir nicht, wie man sieht. Ich mag es wild.
Meine Wohnung ist komplett zusammengewürfelt aus Stücken, die ich entweder geschenkt bekommen habe, oder von irgendwo mitgebracht habe. Vieles bei mir in der Wohnung trägt schöne Erinnerungen und ist von Menschen, die ich liebe.

Was legst Du auf wenn es Dir schlecht geht und Du wieder gute Stimmung machen möchtest?
Wenn wir im Büro so einen richtig stressigen Scheisstag haben, machen wir zwischendurch ganz laut Wolfgang Petry an – (allerdings nur die Einminuten-Version auf itunes)- hüpfen schreiend durchs Büro, lachen und danach geht’s uns besser.
Zu Hause höre ich am liebsten Indie, Pop und manchmal auch richtig geilen Metal. Im Club am liebsten laute elektronische Musik.

Wie verändert digitale Musik die DJ- und Bookinglandschaft?
Der Markt ist überschwemmt von Musik und Produzenten, es wird nicht leichter sich in dem ganzen Getümmel noch auszukennen. Selbst für mich sind manche Club Line-ups Böhmische Dörfer. Alles verändert sich schneller, was heute noch angesagt ist, ist morgen vielleicht vergessen. Das Gute an der Digitalisierung ist allerdings, dass wir mit Leuten, die selbst im tiefsten Dschungel leben – aber einen Internetzugang haben – über den neusten Release von DJ XY sprechen können. Die Welt wird immer kleiner und die Verbindungen immer stärker. Das ist schön. Außerdem gibt es weniger Bandscheibenvorfälle bei den DJ’s – da Laptops die schweren Plattentaschen ersetzen und Plattentaschen können auf Reisen im Flugzeug nicht mehr verloren gehen.

Was würdest Du in Berlin ändern oder beibehalten wollen?
Im Moment setze ich mich mit dem Projekt Megaspree besonders für den Erhalt – oder teilweisen Erhalt – des Spreeufers ein. Berlin wird in meinen Augen zu schön, zu glatt, zu wahllos dahin saniert. Der punkige Rock’n Roll-Charme, der Berlin so ausmacht, muss erhalten bleiben. Ansonsten wird sich Berlin in ein paar Jahren nicht mehr von anderen Großstädten unterscheiden. Das wäre schade, aber vielleicht bin ich dann auch schon wieder weiter gezogen.

Patricia Weil – eine Frau, die ihre Leidenschaft zur Musik in Berlin auslebt, sowohl privat als auch beruflich. Wer mehr über ihre Künstler erfahren möchte, schaut am Besten mal hier nach oder hört sich die neuesten Tracks bei Myspace an.

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